by Simon Schier

Zero Waste: Wie Du bei der Körperpflege weniger Müll verursachen kannst

Lass das mal auf Dich wirken: In Deutschland produzieren wir pro Ja...
Zero Waste Kosmetik

Lass das mal auf Dich wirken: In Deutschland produzieren wir pro Jahr und Kopf (!) 226,5 Kilogramm Müll laut Bundesumweltamt. Wie konnte es soweit kommen? Und wichtiger noch: Was können wir dagegen tun? Zero Waste ist eine der großen Bewegungen hin zu weniger Abfall und wir haben uns angeschaut, wo wir (und Du) in Sachen Kosmetik und Pflege vieles besser machen können. 

Fassen wir uns an die eigene Nase: Warum produzieren wir so viel Müll? 

Es reicht schon fast, wenn wir unseren eigenen Konsum über ein paar Tage genauer beobachten. Wir stellen schnell fest, dass wir ständig Müll verursachen. Zum Beispiel: 

  • Der kleine Plastikbehälter mit Kaffeesahne und das Zuckertütchen beim Café 
  • Die Plastikverpackung für den Käse, die Margarine und das abgepackte Brot 
  • Gemüse und Nudeln plastikverpackt sowie Tomaten aus der Dose 
  • Online-Bestellungen kommen mit Füllmaterial und viel Karton um das bereits verpackte Produkt herum 
  • Abendessen per Lieferdienst: in Styropor-Behältern und mit Alufolie umwickelt 
  • Bier aufgemacht, Kronkorken bleibt über 
  • … 

Und auch im Bad hört es nicht auf: Duschgel, Shampoo und Flüssigseife haben alle eine Verpackung – oft aus oder mit Plastik. 

Dass das ein echtes Problem ist, steht außer Frage. Wir denken an Plastik in den Meeren, oder verseuchte Böden. Und wir sind Meister darin, das Problem auf andere abzuladen: Die Müllberge in ärmeren Ländern entstehen, weil wir in Deutschland Exportweltmeister sind – in Sachen Wohlstandsmüll versteht sich. 

Klar ist allerdings auch, dass sich das Problem nicht in Luft auflöst, weil wir unseren Abfall unter den Teppich kehren bzw. an einen anderen Ort schiffen. 

Es ist Zeit, dass wir uns alle dessen bewusst werden und mehr – deutlich mehr! – Verantwortung übernehmen. Das gilt einerseits für die Politik und den Markt, aber auch für uns als Verbraucher*innen. 

Zero Waste: Das Ziel ist kein Abfall 

Wir sind im Jahr 2020 natürlich nicht die ersten, die sich Gedanken und Sorgen über unsere Müllproduktion machen. Die Zero Waste International Alliance (ZWIA) gibt es bereits seit 2002 und setzt sich dafür ein, dass Menschen weltweit deutlich weniger Müll produzieren. 

Das offizielle Verständnis der ZWIA lautet: 

“Zero Waste: The conservation of all resources by means of responsible production, consumption, reuse, and recovery of products, packaging, and materials without burning and with no discharges to land, water, or air that threaten the environment or human health.” 

Übersetzt geht es bei Zero Waste um die Bewahrung bzw. Erhaltung aller Ressourcen, indem Produkte, Verpackungen und Materialien verantwortungsvoll produziert, wiederverwendet und zurückgewonnen werden, ohne dass sie verbrannt oder aufs Land, ins Wasser oder die in die Luft abgesondert werden und die Gesundheit von Umwelt und Mensch bedrohen. 

Mit dieser Definition bedeutet Zero Waste nicht zwingend, dass Du keinen Gramm Abfall produzieren darfst. Es geht vielmehr darum, deutlich weniger Müll zu produzieren und Dinge wiederzuverwerten, bevor sie recycelt werden. 

“Ja, aber wie soll das gehen?”, fragst Du nun. Nicht ganz zu Unrecht, schließlich produzieren wir in unserem Alltag bei so gut wie jeder Gelegenheit ununterbrochen Müll. 

Und mit Deiner Frage hast Du bereits den ersten wichtigen Schritt gemacht und hast begonnen, nach Möglichkeiten zu suchen. Die fünf Devisen von Zero Waste werden Dir dabei helfen: 

Zero Waste in 5 R’s erklärt 

Die Philosophie hinter Zero Waste verlangt nicht, dass Du kein lebenswertes Leben mehr hast. Vielleicht können wir es auch so betrachten: Je mehr wir uns an den Empfehlungen der Bewegung orientieren, desto lebenswerter kann das Leben zukünftig auch sein. 

Es handelt sich dabei um fünf Maxime – die fünf R’s: Refuse, Reduce, Reuse, Recycle und Rot. 

Refuse: Verzichtbares ablehnen 

Es gibt Produkte und Produktionsketten, die schädlich für das Klima und für die Umwelt, aber auch zur Ausbeutung von Mensch und anderen Lebewesen führen. Mach Dir bewusst, wann Dein Konsumverhalten das unterstützt und ändere es entsprechend. Denkbare Beispiele wären der Verzicht auf Fleisch oder ein eigenes Auto. 

Reduce: Den Schaden reduzieren 

Mach weniger von dem, was nicht gut ist. Bei Zero Waste heißt das konkret: Verursache grundlegend weniger Abfall und weniger Schadstoffe. Beispiele sind Fahrten mit dem Rad statt mit dem Auto oder Obst und Gemüse in Textilbeuteln statt Plastiktüten verpacken. Es kann auch bedeuten, dass Du nicht mehr jedes Jahr (oder mehrmals pro Jahr) eine Flugreise machst. 

Reuse: Reparieren, wieder- und weiterverwenden 

Einweggläser musst Du nicht wegschmeißen, wenn Du sie als Aufbewahrungsbehälter wiederverwendest. Gleiches gilt für die Einkaufsbeutel, die Du aus Textil oder Plastik zuhause hast. Denk auch an die Verpackung für Toilettenpapier: Sie eignet sich weiterhin als Müllbeutel. 

Und da hört es noch lange nicht auf: Dein T-Shirt hat Löcher? Du kannst es zu einem Mund-Nasenschutz vernähen oder auch als Putzlappen verwenden. Oder Dein Smartphone ist zwar schon in die Jahre gekommen, funktioniert aber noch? Verwende es so lange weiter, bis es wirklich kaputt ist. 

Und natürlich ist ein Gegenstand noch lange nicht kaputt, nur weil er auf einmal nicht so wie vorher funktioniert. Oft ist nur eine simple Reparatur notwendig und es lebt noch viele weitere Jahre weiter. 

Recycle 

Idealerweise bleibt nicht viel zum Recyclen übrig, wenn Du bereits unnötiges abgelehnt und reduziert hast sowie Dinge wieder- und weiterverwendest. Recycling bedeutet, dass ein Material so verändert wird, dass es anderweitig genutzt werden kann. Das führt aber auch dazu, dass hier ein ökologischer Schaden entsteht. 

Rot: Kompostieren 

Gerade Haushaltsabfälle lassen sich gut in den Kreislauf zurückführen: Im Kompost wird aus Deinen Eier- und Kartoffelschalen sowie anderen biologischen Abfällen wieder Erde oder Dünger. 

Zwischenfazit: Es ist machbar 

Wenn wir uns die 5 R’s ansehen, merken wir, dass wir vieles davon sehr gut umsetzen können: Verzichten und Reduzieren ist in Wahrheit oft nicht schwierig. Auch Dinge zu reparieren oder weiterzuverwenden ist sinnvoll und kann sogar Spaß machen. 

Allerdings verursachen wir weiterhin Abfall bei den Dingen, die sich schwer vermeiden lassen – hier spielt das Recycling eine wichtige Rolle, auch wenn es keine perfekte Lösung ist. 

Und damit kommen wir so langsam auch beim Thema Kosmetik und Körperpflege an: Ist sie notwendig oder verzichtbar? Und wie lässt sie sich so umsetzen, dass die ökologischen Kosten möglichst gering ausfallen? 

Zero Waste und Körperpflege: Geht Kosmetik ohne Müll? 

Die Antwort lautet: Ja und nein. 

Wir haben zum Start vier einfache Tipps für Dich: 

  1. Sei sparsam. Viele Menschen übertreiben es zum Beispiel bei der Dusche und verwenden endlos viel Seife – unnötigerweise. Je weniger Du verwendest, desto seltener musst Du nachkaufen, desto weniger Abfall produzierst Du. 
  2. Viele Dinge für Deinen Körper kannst Du mit einfachen Hausmitteln leicht selbst herstellen. Wir haben zum Beispiel eine Anleitung gefunden, wie Du selbst Deodorant produzieren kannst. Und dass ein Gesichtspeeling nicht aus der Tube kommen muss, haben wir hier bereits beschrieben
  3. Ein sehr einfaches Mittel zur Müllreduktion ist der Wechsel von Flüssigseife auf Stückseife. Der Grund: Flüssigseife wird typischerweise in Plastik verpackt, damit sie nicht flügge wird. Stückseife dagegen ist trocken und muss nur für den Transport verpackt werden – und das geht auf Papierbasis wie bei unserer Seife für Körper und Gesicht und unserer Handseife
  4. Verwende für die Rasur einen Rasierhobel. Der ist deutlich umweltfreundlicher als der Systemrasierer, rasiert deutlich besser und hat darüber hinaus keine schädlichen Gele an der Klinge. Wir haben uns hier ausführlich mit den Umweltvorteilen des Rasierhobels auseinandergesetzt
  5. Achte beim Kauf von Pflegeprodukten, dass die Hersteller kein Mikroplastik und keine Silikone einsetzen. Diese Stoffe sind für die Haut unnötig und für die Umwelt ein echtes Problem. 

Auch wir als Kosmetikhersteller sind uns bewusst, dass wir eine besondere Verantwortung für unsere Kund*innen und für die Umwelt übernehmen. Und wir wissen auch, dass es noch lange nicht damit getan ist, sich etwas bewusst zu machen. Also handeln wir: 

Die Produkte von sober sind neutral bei Kohlenstoff und Plastik

Wir möchten, dass Du unsere Produkte mit gutem Gewissen kaufen kannst. Schließlich sollen sie nicht nur für Dich sober sein, sondern auch für die Umwelt. Deswegen gilt bei sober Folgendes: 

  • In unseren Produkten findest Du keine Inhaltsstoffe wie Mikroplastik oder Silikone, die schädlich für Dich oder die Umwelt sind. 
  • Der Versand wird CO2- und plastikfrei umgesetzt 
  • Verpackungen werden nur eingesetzt, wenn sie wirklich notwendig sind  
  • Plastik kommt als Verpackung nur infrage, wenn keine Alternative aus 100% Rezyklat vorhanden ist 
  • … und dann setzen wir auch nur recyclingfähiges Plastik ein 
  • Mit jedem verkauften Produkt pflanzen wir zusammen mit den Eden Reforestation Projects einen Baum, um weiter CO2 zu kompensieren 

Dein erster Schritt in die richtige Richtung … 

… ist, Deine Konsumgewohnheiten zu hinterfragen und zu prüfen. Orientiere Dich an den 5 R’s, um Müll zu reduzieren. Das verlangt wahrscheinlich, dass Du in Zukunft einiges anders machen wirst als zuvor. Aber das ist es wert! 

Übernimm auch Du Verantwortung und #staysober

Simon

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