Für die Intimrasur benutzt Du immer einen Einwegrasierer und einen Drei-Klingen-Rasierer, falls Du einen Bart hast? Dann lies Dir bitte diesen Text durch: Wir sagen Dir, warum Systemrasierer und Einwegrasierer ein ernstzunehmendes Problem für Umwelt und Haut sind – und welche Alternativen was taugen.
Systemrasierer und Einwegrasierer sind echte Umweltsünden
Wie es bei allen Einwegprodukten der Fall ist, verbrauchen auch Einwegrasierer Unmengen an Plastik. Das Schlimme ist, dass dieses Plastik nur für eine einzige Anwendung verarbeitet wurde – und viel zu schnell auf dem Müll landet. Ein Systemrasierer ist je nach Qualität zwar auch aus Plastik, hat aber eine etwas längere Lebensdauer als ein Einwegrasierer – er kann schon mal ein paar Monate oder Jahre alt werden.
System- und Einwegrasierer haben allerdings einen weiteren ökologischen Nachteil:
Bei ihnen sind unterschiedliche Materialien eng miteinander verbaut. Das spitzt sich mit den (wirklich unnötigen) batteriebetriebenen Systemrasierern sogar noch weiter zu: Hier kommt neben Plastik und Metall noch echter Elektroschrott dazu. Wer baut das schon alles fein säuberlich auseinander und entsorgt es dann fachgerecht?
Schlecht für die Umwelt: Einwegrasierer aus der Drogerie
Auch die Rasierköpfe bei System- und Einwegrasierern sind eng verbaut und müssen dazu noch sehr häufig ausgetauscht werden. Warum ihre Haltbarkeit so gering ist:
- Die Klingen stumpfen naturgemäß ab.
- Die Rasierköpfe verstopfen schnell durch die Haarstoppeln.
- Die Klingen lassen sich nur schwer reinigen.
- Der Gelstreifen, sofern vorhanden, nutzt sehr schnell ab.
Zu allem Übel sind die Klingen für Systemrasierer einfach teuer (also nicht nur für die Umwelt). Das liegt nicht nur an den hohen Preisen der Markenhersteller wie Gillette® oder Wilkinson®, sondern auch an der komplizierten Bauweise und dem Schnickschnack wie etwa den „pflegenden“ Gelstreifen. Letztere führen zum nächsten Grund, warum Du die Finger von Einweg- und Systemrasierern lassen solltest:
Rasierklingen mit bedenklichen Inhaltsstoffen bei System- und Einwegrasierern
Sicher kennst Du diese blau-grünen Streifen oberhalb der Klingen an einem Rasierkopf? Sie sollen dafür sorgen, dass eine Rasur pflegend und glatt sein soll – so zumindest das Versprechen der Hersteller. (Der Witz an der Sache: Wenn Du Rasierseife oder -schaum und ein Aftershave benutzt, hat dieser Streifen eh keine Daseinsberechtigung.)
Darum geht es: Die Gelstreifen bei den meisten Systemrasierern
Was Du Dir mal ansehen solltest, sind die Inhaltsstoffe, die so ein Streifen an den Rasierklingen mitbringt:
Wir haben die Wechselklingen einer namhaften Marke für Systemrasierer genauer untersucht – ganz genau die Gillette SkinGuard Sensitive Klingen. Der Hersteller sagt dazu: "…der speziell für Männer mit empfindlicher Haut und Hautirritationen nach der Rasur entwickelt wurde." Auf der Verpackung vorne prunkt das Wort „Sensitiv“ – und auf der Rückseite findest Du zehn (!) Inhaltsstoffe für den Streifen.
Spoiler-Alarm: Sensitiv ist da nichts dran. Ganz im Gegenteil.
Das sind die Inhaltsstoffe in der Reihenfolge ihres Mengenanteils beim Rasierkopf:
- PEG-115m: Ein Inhaltsstoff für Kosmetik, der von Codecheck als bedenklich eingestuft wird, weil er die Barrierefunktion der Haut schwächt.
- PEG-7m: Ein bedenklicher Inhaltsstoff für Kosmetik, der ebenfalls die Barrierefunktion der Haut schwächt.
- PEG-100 Stearate: Ein bedenklicher Inhaltsstoff für Kosmetik, der wie die beiden vorherigen Stoffe die Schutzbarriere der Haut schwächt.
- Silica: Hierbei handelt es sich um Kieselsäure, unbedenklich.
- Pentaerythrityl Tetra-DI-t-Butyl Hydroxyhydrocinnamate: Ein unbedenklicher Inhaltsstoff für Kosmetik, der einen bedenklich langen Namen hat.
- Vitis Vinifera Seed Oil: Ist das Öl von den Samen der Weintraube und unbedenklich.
- Persea Gratissima Oil: Für die Haut unbedenklich, es handelt sich um das Öl der Avocado.
- Triphosphat: Wird als Antioxidationsmittel in Lebensmitteln eingesetzt und ist unbedenklich, sofern nicht übermäßig konsumiert.
- Butylhydroxytoluol (BHT): Ist auch ein Inhaltsstoff für Lebensmittel, der in der Kosmetik allerdings immer wieder eingesetzt wird. Kann Allergien auslösen und gehört zu den Stoffen, deren Auswirkungen nicht vollständig geklärt sind. Wirkt stark sensibilisierend und reizend. Unserer Meinung nach ist von BHT dringend abzuraten.
- Glycol: Hierbei handelt es sich um ein Lösungsmittel, das im Verdacht steht, hormonell wirksam zu sein. Also möglicherweise bedenklich.
Fazit zu Rasierklingen mit Gelstreifen: Viele Inhaltsstoffe bedenklich
An den Wechselköpfen mit Gelstreifen ist nichts dran. Wir finden, es grenzt an Irreführung, eine Rasierklinge als „sensitiv“ zu bezeichnen, die mit zahlreichen bedenklichen Inhaltsstoffen die Barrierefunktion der Haut schwächt. Gerade bei einer Rasur ist das der Schritt in die falsche Richtung.
Lass Dir also von Werbeversprechen nichts vormachen. Es ist Zeit für Alternativen.
Alternativen zum Müll bei System- und Einwegrasierer: Rasiermesser und Rasierhobel
System- und Einwegrasierer produzieren reichlich Plastik und Müll. Darüber hinaus sorgen sie nicht für ein bessere Rasur und können sogar das Gegenteil bringen: Die Inhaltsstoffe bei den Gelstreifen können der Haut eher schaden und auch sorgen die vielen Klingen eher für empfindliche Hautverletzungen als für eine saubere Rasur.
Eine echte Alternative sind (und bleiben) die Urgroßeltern der guten Rasur: Das Rasiermesser und der Rasierhobel. Weil der Umgang mit dem Rasiermesser tendenziell schwieriger ist und anfälliger für Verletzungen, sind wir große Fans vom Rasierhobel, der auch Sicherheitsrasierer genannt wird. Die Vorteile vom Hobel:
- Griff und Rasierkopf bestehen aus einem Material und lassen sich unkompliziert auseinanderbauen.
- In der Regel ist er aus Edelstahl gemacht (kein Plastik) und hat dadurch eine theoretisch unendliche Lebensdauer.
- Die Rasierklingen kommen ohne Plastik aus und werden direkt in den Rasierkopf eingesetzt. Die Klingen lassen sich recyceln und es fällt kein Plastikmüll an.
- Die Klingen selbst sind sauscharf und haben eine längere Haltbarkeit als die beim Systemrasierer oder Einwegrasierer. Außerdem lassen sie sich besser reinigen: Haare entfernst Du problemlos, so dass sie den Rasierer nicht verstopfen.
- Diese nicht-pflegenden Gelstreifen fallen weg, weil Du mit der richtigen Rasierseife bzw. dem richtigen Rasierschaum sowie einem pflegenden Aftershave alles hast, was eine gute Rasur ausmacht.
- Die Rasierklingen sind deutlich (deutlich!) günstiger als die Ersatzklingen beim Systemrasierer. Auf Dauer sparst Du mit dem Hobel richtig viel Geld.
Nicht ohne guten Gründe sagen wir: Der Rasierhobel ist einfach der bessere Rasierer.
Mach Deine Rasur nicht zum Haut- und Umweltproblem
Es ist immer wieder faszinierend, wie kompliziert manche Hersteller die Welt doch machen: Eng verbaute Einzelteile aus Plastik, Metall, Elektroschrott und Gelstreifen bei Rasierern sind nicht nur für die Umwelt ein echtes Problem, sondern auch für Deine Hautgesundheit.
Wenn Du das ebenfalls unnötig findest, geh lieber mal einen Schritt zurück: Mach Deine Rasur einfacher und sicherer mit einem Rasierhobel. Und wenn Du einen guten Rasierhobel sehen willst, den wir getrost empfehlen können, dann schau Dir dieses Prachtexemplar an.
Triff die richtigen Entscheidungen. Und #staysober
Simon