by Philipp Roth

So geht richtige Tattoopflege: 12 Regeln für Dich vor und nach der Tätowierung

Das Image als Assistempel haben sie schon lange hinter sich gelasse...
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Das Image als Assistempel haben sie schon lange hinter sich gelassen und inzwischen trägt jeder vierte junge Mensch unter 30 Jahren eines: Tattoos zieren unsere Körper, sind ein echter Hingucker und drücken Individualität aus – zumindest, wenn sie gut aussehen. Die richtige Tattoo Pflege beeinflusst die Qualität Deines Tattoos enorm. Deswegen haben wir die wichtigsten Tipps zur Tattoopflege für Dich gesammelt. 

Bevor wir uns mit den konkreten Regeln für die Tattoopflege beschäftigen, ein Hinweis: 

Welche gesundheitlichen Risiken Tätowierungen für den menschlichen Organismus haben, ist nicht geklärt. Was wir aber wissen, ist dass die Farbpigmente der Tattoofarbe nicht unter der Haut bleiben. Sie gelangen in den Körperkreislauf und lassen sich an anderen Stellen wiederfinden. Die Tattoofarben gelten teils als Schadstoffe und nur wenige davon sind für den Einsatz bei Tattoos verboten. 

Wenn Du Zweifel hast, ob eine Tätowierung das Richtige für Dich ist, nimm Dir lieber Zeit, denk in Ruhe darüber nach und überstürze nichts. 

Wenn Du Dir aber sicher bist, dann beachte bitte unsere Hautpflegetipps bei Tattoos vor und nach dem Stechen. 

Warum ist die richtige Hautpflege bei der Tätowierung wichtig? 

Ob ein Tattoo gut aussieht, hängt von mindestens drei Faktoren ab: 

  1. Die Wahl des Tattoostudios 
  2. Die Vor- und Nachbereitung 
  3. Dein Wunschmotiv 

Während die Schönheit des Tattoomotivs rein subjektiv ist (von verbotenen Zeichen und heftig-witzigen Tattoo-Fails abgesehen), hast Du durchaus Einfluss auf die Tattooqualität, indem Du auf die richtigen Tätowierer und die richtige Pflege setzt. 

Was passieren kann, wenn Du nicht aufpasst: 

  • Die Tätowierer arbeiten unsauber und gefährden so Deine Gesundheit. 
  • Du verlierst während des Stechens mehr Blut als Du solltest. 
  • Die Tätowierer verstehen ihr Handwerk nicht und stechen ein minderwertiges Tattoo. 
  • Deine Tätowierung kann sich entzünden. 
  • Die Heilung der Haut verläuft schleppend. 
  • Durch die falsche Pflege verliert das Tattoo seine Farbe und Du musst nachstechen lassen. 
  • Das Ergebnis der Tätowierung entspricht nicht den Erwartungen. 
  • Und weiteres … 

Wir wollen, dass Du Spaß an Deinem Tattoo hast und es mit Stolz vorführen kannst. Wenn Du Dich also für ein Tattoo und das Motiv entschieden hast, beachte unbedingt die folgenden Tipps. 

Die Vorbereitung: Was Du vor dem Tätowieren beachten musst 

Es ist absolut erfolgskritisch für ein schönes Tattoo, dass Du Dich richtig darauf vorbereitest. 

Das beginnt mit der Wahl des Tattoostudios und der Regel #1: Lass Dir niemals (!) aus einer spontanen Laune heraus irgendwo ein Tattoo stechen. Denn spontan bist Du immer unvorbereitet. 

Eine spontane Tätowierung bricht ebenfalls mit Regel #2, nach der Du das Tattoostudio gut geprüft hast. Schau Dir das Studio, die Tätowierer und ihre Werke genau an: Sehen die Ergebnisse gut aus? Arbeiten sie clean, also mit sauberem Werkzeug, Gummihandschuhen und ist das Studio insgesamt gepflegt? Was sagen andere Kunden zum Beispiel in Online-Bewertungen? Vergibt das Studio Termine wie es sich gehört oder will es Dir lieber schnell und schmutzig ein Tattoo stechen? 

Wenn Du ein vertrauenswürdiges Studio gefunden hast, kommt es auf Regel #3 an: Bereite Deinen Körper richtig vor. Das bedeutet: 

  • Erscheine nüchtern, also ohne Alkohol im Blut. Dadurch vermeidest Du stärkere Blutungen während des Stechens und einen peinlichen Auftritt. 
  • Vor dem Termin solltest Du nicht in der Sonne gewesen sein. Erstens vermeidest Du damit Hautreizungen vor dem Stechen. Zweitens weiten sich somit die Hautporen nicht, was sonst zu verstärkten Blutfluss führen kann. 
  • Reinige Dich und Deine Haut gründlich vor der Prozedur. In einem anständigen Studio wird die Hautpartie zwar rasiert und desinfiziert, allerdings reduzierst Du mögliche Entzündungsrisiken durch eine gute Vorarbeit. 
  • Je nach Größe des Tattoos dauert das Stechen manchmal mehrere Stunden und fordert den Kreislauf ganz schön heraus. Bring Dir deswegen etwas Nervennahrung mit, wie zum Beispiel Nüsse und Saft. 

Nach dem Stechen: Die richtige Hautpflege für Dein Tattoo 

Nach dem Stechen solltest Du das Tattoostudio mit einer Tätowierung verlassen, die desinfiziert, eingecremt und in Folie verpackt ist. Regel #4 lautet hier, dass Du die Folie mindestens drei Stunden und höchstens einen Tag drauf lässt. 

Du wirst sehen, dass sich unter der Folie Blut und Wundwasser sammelt. Das ist völlig normal, schließlich hat das Stechen Deine oberen Hautschichten stark angegriffen. Beachte Regel #5, um Entzündungen zu vermeiden: Reinige die Tätowierung vorsichtig mit lauwarmen (nicht heißem!) Wasser und einer möglichst pH-neutralen Seife, die mild und hautschonend ist – also auch keine künstlichen Parfüme oder hautirritierende Substanzen enthält. 

Um weitere Entzündungsrisiken zu minimieren, solltest Du frische und locker sitzende Kleidung tragen, damit sie sich nicht an Dein Tattoo festklebt. Auch solltest Du Dein Bett frisch bezogen haben (Regel #6). 

Bei einer Tätowierung handelt es sich um eine Wunde, die möglichst gut und sicher heilen soll. Regel #7 besagt, dass sich beim Wundheilungsprozess möglichst wenig Krusten bilden sollen, denn so hast Du am Ende auch ein schöneres Ergebnis. Die richtige Creme kann hier Wunder bewirken. Nimm eine Pflegecreme für Dein Tattoo, die folgende Eigenschaften hat: 

  • Enthält keine Duft- oder Farbstoffe 
  • Spendet Feuchtigkeit 
  • Enthält natürliche Inhaltsstoffe 
  • Beinhaltet keine schädlichen oder fragwürdigen Inhaltsstoffe 
  • Trägt mit Panthenol zur Wundheilung bei 

Für die ersten fünf bis sieben Tage nach dem Stechen empfehlen wir Dir eine Creme, die besonders gut zur Wundheilung beiträgt und Feuchtigkeit spendet. Lass Dich am besten in der Apotheke beraten, welche Wund- und Heilsalbe hier reichlich Panthenol und feuchtigkeitsspendende Substanzen enthält. 

Regel #8: Reinige immer, immer, immer Deine Hände, bevor Du eine Creme auf Dein Tattoo aufträgst. 

Relativ früh schon kann es dazu kommen, dass Du durch Deine Tätowierung einen Juckreiz verspürst. Regel #9 lautet da ganz klar: Finger weg und nicht kratzen. 

Und vergiss nicht Regel #10: Vermeide alle möglichen Formen von Reizungen und Hautirritationen. Das führt dazu, dass Du für die ersten zwei bis vier Wochen einige Dinge sein lassen musst, die sonst zu Deinem Alltag gehören: 

  • Halt Dein Tattoo fern von der Sonne. 
  • Gehe nicht ins Schwimmbad, Solarium oder in die Sauna. 
  • Reduziere Dein Sportprogramm auf lediglich leichte Bewegung, bei der Du nicht ins Schwitzen kommst und keine Hautreibung hast. 

Bemerkst Du ungewöhnliche Rötungen oder Schwellungen, solltest Du keine Experimente starten und Dir unbedingt ärztlichen Rat einholen (Regel #11). 

Wie sieht eine optimale Langzeitpflege für Tattoos aus? 

In der Regel verstreichen zwei bis vier Wochen, bis Dein Tattoo gut verheilt ist. Das hängt damit zusammen, wie gut die Selbstheilung Deiner Haut ist und wie gut Du sie pflegst. 

Sobald Du merkst, dass die Tätowierung einigermaßen verheilt ist, nicht mehr blutet und kein Wundwasser mehr produziert, kommst Du zu Regel #12: Unterstütze Dein Tattoo mit einer intensiven Hautpflege. Diese benötigt nicht mehr einen so hohen Anteil an Panthenol, dadurch hat sie mehr Platz für pflegende Öle, Nährstoffe und feuchtigkeitsspendende Wirkstoffe wie zum Beispiel Urea

Wenn Du Deine Haut nach der Körper- oder Gesichtsrasur sowieso schon mit dem After Shave von sober pflegst, kannst Du die Lotion auch für die langfristige Tattoopflege verwenden. Die Creme beinhaltet verschiedene wichtige Vitamine, Nährstoffe und Öle, die Deine Haut bei der Regeneration stärken. Weil sie zusätzlich Panthenol und Urea enthält, können wir sie auch getrost zur Pflege von Tattoos ab der zweiten Woche empfehlen. 

Eine gute Tattoopflege führt zu besseren Tätowierungen 

Wenn Du Dich tätowieren lässt, ist die richtige Vor- und Nachbereitung unerlässlich. Nur so stellst Du sicher, dass Du das bestmögliche Ergebnis erhältst. Es wäre einfach zu schade, wenn Du den Rest Deines Lebens mit einem Tattoo Fail verbringst. 

Achte also unbedingt auf die oben genannten Regeln, übereile nichts und natürlich: #staysober 

Philipp

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