by Anne

3 Tipps für Haarausfall bei Frauen: Was sind die Ursachen und was kann ich tun?

Ich erinnere mich noch sehr bildhaft daran, wie einer Freundin im J...
Haarausfall Frau

Ich erinnere mich noch sehr bildhaft daran, wie einer Freundin im Jura-Studium plötzlich die Haare ausgefallen sind. Der Grund war offensichtlich enormer Stress (und deswegen sind sie auch wieder nachgewachsen). Mir wurde aber bewusst: Haarausfall ist kein exklusives Thema für Männer! Auch wir Frauen können unsere Haare verlieren – sei es durch Stress, Alter, Hormone, falsche Pflege … 

Für mich ist klar: Ich möchte meine Haare noch lange behalten und ich denke, Dir geht es ähnlich. Deswegen habe ich hier die Gründe, Behandlungsmöglichkeiten und auch ein paar einfache Tipps gesammelt, was Du als Frau gegen Haarausfall tun kannst. 

Um die weibliche Alopezie (Schlaumeierdeutsch für Haarausfall) zu behandeln oder vorzubeugen, müssen wir zuallererst wissen, warum Frauen Haare verlieren. Also: 

Was sind Grund und Ursache für Haarausfall bei Frauen? 

Es wird Dich nicht überraschen: Haarausfall kann bei Frauen unterschiedliche Gründe haben. 

Zu den typischen Ursachen für weibliche Alopezie gehören unter anderem die Erbanlagen, hormonelle Bedingungen, Stress und Mangelernährung. Haarausfall kann aber auch organische Gründe haben oder durch medikamentöse Behandlungen auftreten. 

Werfen wir einen schnellen Blick auf die verschiedenen Ursachen. 

Erblich bedingter Haarausfall bei Frauen: Die Gene sind schuld 

Hier sprechen Ärzt:innen auch von androgenetischer Alopezie. Bei Männern ist das in 80 Prozent der Fälle die Ursache für den Haarausfall, bei Frauen liegt der Anteil bei 40 Prozent. 

Beim anlagebedingten Haarausfall schädigt das Geschlechtshormon Dihydrotestosteron die Haarwurzeln und verursacht, dass die Haare ausfallen. Bei uns Frauen taucht diese Form des Haarausfalls weniger oft als bei Männern auf, weil wir mehr vom Weiblichkeitshormon Östrogen haben: Dieses schützt uns normalerweise vor Haarverlust. 

Allerdings: Ist der Hormonspiegel gestört – und das kann im Alter passieren, gerät der Hormonspiegel durcheinander und der Schutz vor erblich bedingten Haarausfall entfällt. 

Hormone können weiblichen Haarausfall verursachen 

Sehr ähnlich zum anlagebedingtem Haarausfall ist der hormonell bedingte Haarausfall: 

Die Wechseljahre stellen den Hormonhaushalt einer Frau auf den Kopf. Der Östrogen-Spiegel kann sinken und die Haarwurzeln sind dem Dihydrotestoreron ausgeliefert. Gerade bei Frauen, die die Anlage mitbringen, kann das zu Haarausfall führen. 

Auch die Schwangerschaft bedeutet Hormonchaos – mit einem kleinen Unterschied zu den Wechseljahren: 

Zunächst versorgt uns unser Körper mit einer Extraportion Östrogene für volle weibliche Leistungsfähigkeit und daher kommt auch der schöne Glanz auf der Haut und dem Haar. Mit der Geburt dreht sich der Spieß allerdings um: Das Östrogen wird auf ein normales Maß zurückgefahren und die Haare, die zuvor normalerweise hätten ausfallen sollen, verabschieden sich alle auf einmal. 

Aber keine Panik: Üblicherweise wachsen sie wieder nach und ein halbes Jahr später sollte alles wieder nachwachsen. Sollte das bei Dir nicht der Fall sein, sprich bitte mit Deine:r Ärzt:in. 

Haare fallen durch Stress aus 

Sind wir durchgehend auf Hochspannung, schüttet auch der weibliche Körper mehr Männlichkeitshormone aus: Dadurch sind wir kampfbereit, ausdauernd und auf 180. 

Dieses Testosteron kann praktisch sein, wenn wir bestimmte Ziele erreichen wollen. Allerdings kann es auch den Haarwurzeln schaden: Neigen wir zu einer Überempfindlichkeit gegenüber Testosteron (genetisch bedingte Alopezie), verlieren wir unsere Haare. 

Ernährung und Nährstoffmangel hängen mit Haarausfall zusammen 

Deine Ernährung hängt damit damit zusammen, wie gut es Deinen Haaren und Deiner Haut geht. Dein Speiseplan beeinflusst nicht nur, ob Deine Haare schön glänzen, er beeinflusst auch die Gesundheit Deiner Haarwurzeln: 

Fehlen Dir wichtige Vitamine, Spurenelemente oder auch Eisen oder Biotin, kann das eine Ursache für Haarausfall sein. Das muss nicht zwangsläufig mit Ernährungsgewohnheiten zusammenhängen, sondern kann auch an extremen Diäten liegen, Zigaretten, Alkohol oder Drogenkonsum

Der Grund: Durchblutungsstörungen. 

Die feinen Blutgefäße sind kaum noch in der Lage, die Haarwurzeln mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Wie eine Pflanze gehen diese ein und können nicht Ihrer Aufgabe nachgehen, gesunde Haare zu produzieren. 

Organische Probleme bei Frauen machen sich beim Haarwuchs bemerkbar 

Zu den häufigen Ursachen von Haarausfall gehört die Schilddrüse. Ihre Aufgabe ist, Hormone (Schilddrüsenhormone) zu bilden und Körperfunktionen zu steuern. Dazu gehören: Blutgefäße erweitern, den Blutdruck steuern und Stoffwechsel sowie Zellwachstum regulieren. 

Fehlfunktionen an der Schilddrüse machen sich am Körper bemerkbar. Haut, Haare und Nägel zeigen an, wenn hier etwas im Argen liegt. Das siehst Du möglicherweise bereits bei kleinen Störungen: Die Haarstruktur verändert sich und eventuell fallen mehr Haare als üblich aus. 

Haarausfall kann an Medikamenten liegen 

Chemotherapien verursachen Haarausfall – auch bei Frauen. Das ist bekannt. Der Cocktail greift in die Zellfunktionen ein und führt dazu, dass sie sich nicht erneuern können. Bei der Behandlung von Krebs ist das gut, nur für die Haare ist es leider schlecht: Die Zellen der Haarwurzeln können sich nicht regenerieren. 

Immerhin wachsen die Haare nach einer Chemotherapie üblicherweise wieder nach. 

Es gibt weitere Medikamente, die zu lichter werdendem Haar oder auch Haarausfall führen. Dazu gehören bestimmte Antibiotika oder auch Betablocker sowie Antiepileptika und Rheumamittel. Haarausfall kann auch bei Lipidsenkern und Schilddrüsenmedikamenten vorkommen sowie bei Medikamenten zur Blutgerinnung, Antidepressiva und der Anti-Baby-Pille. 

Therapie bei weiblicher Alopezie: Was hilft Frauen wirklich bei Haarausfall? 

Die Behandlung von Haarausfall bei Frauen hängt von der Ursache ab. Solltest Du von Haarausfall betroffen sein, dann solltest Du Dir zunächst ärztlichen Rat holen: Nur so kannst Du sichergehen, dass Du die richtige Diagnose hast und die passende Behandlung bekommst. 

Je nach Fall wird Dein:e Ärzt:in verschiedene Therapien vorschlagen können: 

  • Gut formulierte Shampoos helfen dabei, das Haarwurzeln anzuregen. Wirkstoffe wie Koffein, Sandalore und Niacinamid spielen hier eine wichtige Rolle: Sie fördern die Durchblutung der Kopfhaut und unterstützen das Haarwachstum. Dies kann bereits bei den ersten Anzeichen von dünner werdendem Haar eine Hilfe sein. 
  • Der Wirkstoff Minoxidil lässt sich im Frühstadium vom Haarausfall anwenden und zeigt in bestenfalls 80 Prozent der Fälle nach einigen Monaten Erfolg – birgt aber auch Nebenwirkungen
  • Hormonbehandlungen sind eine Option bei erblich bedingten Haarausfall bei Frauen: Antiandrogene oder auch Östrogene können helfen. Leider sind hier Nebenwirkungen so gut wie vorprogrammiert. 
  • Sollten Haare unwiederbringlich ausgefallen sein, ist eine Haartransplantation eine Überlegung wert – gerade wenn die psychische Belastung hoch ist: Bei der Transplantation werden vorhandene Haarwurzeln dort auf die Kopfhaut verpflanzt, wo sie fehlen. 

Leider ist keine medizinische Behandlungsmöglichkeit perfekt, so gut wie jede hat einen kleinen Haken. Ohne ärztliche Hilfe bleibt Dir sonst, auf eine Perücke zurückzugreifen oder tabula rasa zu machen: Vielen Frauen steht die Glatze wirklich gut. Aber das ist natürlich eine Frage der persönlichen Vorliebe. 

Was Du sonst machen kannst, ist mit den richtigen Tipps dem Haarausfall vorbeugen: 

3 Tipps zur Vorbeugung mit Haarpflege und Hausmitteln: Welche Routine hilft Frauen bei Haarausfall? 

Du musst nicht akut von Haarausfall betroffen sein, um sorgsam mit Deinen Haaren umzugehen. Es ist mit diesen drei Tipps sogar mehr als simpel

Tipp 1: Sei lieb zu Deinen Haaren (und Dir selbst) 

Es sind nicht nur die Haarfärbemittel, Chemiekeulen und Frisiersünden, die Haarverlust fördern können – eine pflegliche Behandlung beginnt schon nach der Haarwäsche: 

Rubbel Dir die Haare nicht zu wild trocken. Die mechanische Belastung wirkt sich auf Deine Haarwurzeln aus. Auch solltest Du nicht heiß fönen, sondern mit milder Temperatur und reichlich Abstand. 

Idealerweise bindest Du dir mit einem weichen Tuch einen schönen Turban und lässt so Deine Haare trocknen. 

Und wenn Deine Haare trocken sind, zerr nicht unnötig viel daran rum: Haarspangen, Haargummis, Zöpfe usw. gehen auf die Haarwurzeln. Das lässt sich leicht vermeiden. 

Kurzum: Stress sollte weder für Deine Haare noch für Dich eine Rolle spielen. 

Tipp 2: Pflege Deine Haare gut 

Gute Pflege beginnt beim Shampoo und hier gibt es einige Mogelpackungen. Schau genau hin, was in Deinem Shampoo drin ist. Es sollten keine Stoffe drin sein, die für Deine Kopfhaut bedenklich sind und sie reizen können. Eine Übersicht schädlicher Inhaltsstoffe in Kosmetika findest du hier

Perfekt sind Clean-Beauty-Shampoos, die ohne Tenside, Parabene oder Silikone auskommen – dafür aber auf Substanzen setzen, die die Kopfhaut pflegen und stimulieren. Dazu gehören mitunter Koffein für die Durchblutung oder Sandalore für das Haarwachstum. 

Extra-Tipp: Massiere Dein Shampoo sanft ein, nimm Dir dafür gerne sogar fünf Minuten Zeit! Dadurch regst Du die Blutzufuhr in der Kopfhaut an und gibst Deinen Haarwurzeln einen Kickstart, um wichtige Nährstoffe aufnehmen zu können. 

Tipp 3: Achte auf Deine Ernährung 

Ziel ist, dass Du wichtige Nährstoffe aufnimmst, die gut für Deine Haut, Deine Haarwurzeln und somit für Deine Haare sind. 

Gut ist eine Ernährung, die reich ist an Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Obst. Dadurch holst Du Dir wertvolle Vitamine und Spurenelemente, aber auch Eisen und Ballaststoffe. Dazu viel Wasser und natürlich: Keine Zigaretten, kein Alkohol. 

Mehr Informationen zum Thema gesunde Ernährung (inklusive ein paar Ideen für den Speiseplan) haben wir hier für Dich

Achte gut auf Deine (Haar-)Gesundheit! 

Du siehst: Haarausfall kann bei Frauen verschiedene Gründe haben und entsprechend viele Behandlungsmöglichkeiten. Ob es nun an den Genen liegt oder nicht, ein sorgsamer Umgang mit Deiner eigenen Gesundheit ist das A und O – und sowieso: eine wichtige Grundlage für schöne Haare! 

Pass gut auf Dich auf und #treatyourself

Anne

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