Berlin ist bei weitem nicht nur eine der bekanntesten Metropolen Europas, sie ist auch ein Paradies für alle, die Mode lieben. Die Outfits, die einem hier auf den Straßen begegnen spiegeln die unglaublich große Diversität der Stadt wider – eine tolle Inspirationsquelle also. Den einen bestimmten Berliner Style gibt es somit nicht. Durch modebegeisterte Menschen oder beeinflusst von unterschiedlichen Subkulturen werden hier immer wieder neue Trends entwickelt, die nicht zuletzt durch Schauspieler, Stars und Influencer weiter an Bekanntheit gewinnen.
Der „typische“ Style der Stadt
Wer mit offenen Augen durch Berlin geht, wird schnell erkennen, dass hier modisch viel experimentiert wird. Die Stadt legt selbst großen Wert darauf, für seine freiheitliche Lebenskultur bekannt zu sein. Nicht erst, seitdem die Hauptstadt ihre eigene Fashion-Week austrägt, ist die Mode-Szene stark gewachsen. Die besondere Atmosphäre hat dazu viele modeaffine Menschen in die Stadt gelockt, unzählige kleine Labels sind entstanden und generell schätzen viele einfach die Freiheit, sich hier modisch so richtig austoben zu können.
Außergewöhnliche Outfits gehören hier zum Alltag auf der Straße. Was anderswo staunende Blicke oder Naserümpfen hervorrufen würde, ist hier Normalität.
Ein Blick zurück
Wenn es einen typischen „Berliner Style“ geben könnte, dann muss man dazu einen Blick zurück werfen auf die Anfänge der Techno-Kultur, die in der Hauptstadt maßgeblich mitgeprägt wurde. Kreative und ausgefallene Outfits gehörten hier für viele untrennbar zum Lifestyle innerhalb der Szene dazu.
Von den Underground-Clubs wurden spezielle Trends wie Neonfarben, Plateauschuhe und Schlaghosen, Kleidungsstücke aus Plastik oder Teddyfell und viele andere Elemente spätestens mit den Bildern der öffentlichen Rave-Veranstaltungen rund um den Globus getragen und fanden zum Teil Einzug in alltäglichere Mode.
Zusammen mit der Musik hat sich auch die Szene und die dazugehörige Mode weiterentwickelt. Sie ist auch in Berlin noch vielfältiger und diverser geworden. Ein Punkt hat sich dabei ebenfalls gewandelt: Während sich einzelne Subkulturen anfangs noch stärker durch spezifische Outfits und Styles voneinander abgrenzten, ist dies heute weniger deutlich.
Viele Besonderheiten finden recht schnell Einzug in die alltäglichere Mode; jeder bedient sich frei an bestimmten Elementen und bezieht diese in seinen eigenen Style mit ein. Statt eines modischen Statements als Ausdruck für die Zugehörigkeit zu einer speziellen Subkultur steht das Ausdrücken der eigenen Individualität heute viel stärker im Fokus.
Athleisure in der Alltagsmode
Der Athleisure Look gehört heute ebenso zum überall sichtbaren Trend und zählt als typischer Street-Style. Die Jogginghose – lange Zeit vom Modepapst Lagerfeld als absolutes No-Go verschrien – gilt inzwischen als absolut alltagstauglich. Dabei kommt es natürlich auf die Details an, denn mit dem Schlabberlook von der Couch haben die angesagten Teile nicht mehr viel gemeinsam. Der richtige Schnitt und die passenden Materialien machen den entscheidenden Unterschied.
Somit sind nicht nur Hoodies und Sweatpants, sondern auch ganze Trainingsanzüge mittlerweile salonfähig geworden. Verschiedene Brands setzen genau in diesem Bereich ihren Schwerpunkt und kreieren ihre gesamte Kollektion im Athleisure-Style. Wer wissen will, welche Brands dabei aktuell besonders angesagt sind, kann sich auch hier von bekannten Stars und Schauspielern inspirieren lassen. Serien wie 4 Blocks spielen nicht nur in Berlin, sie spiegeln auch die modischen Trends der Stadt wider.
Untrennbar mit dem Athleisure-Look verbunden sind natürlich Sneakers, die beim perfekten Outfit nicht fehlen dürfen. Neben den bekannten Sportmarken wie Nike und adidas gibt es auch in diesem Bereich immer wieder kleinere Brands, die mit besonderen Modellen für Aufmerksamkeit sorgen. Daneben sind es bei den Sneakern aber auch immer wieder Retro-Modelle, die mal in ihren ursprünglichen Varianten, mal als Neuauflage in besonderen Farben ein Revival feiern.
Berliner haben eine Vorliebe für Vintage
Während es weitläufig den berühmten „Pariser Chic“ gibt oder den Italienern ein besonderes modisches Gespür nachgesagt wird, ist eine solche allgemeine Aussage für den „typischen“ Berliner Style schwieriger.
Dennoch gibt es vielleicht ein Element, das hier ein besonderes Gewicht hat: Die Vintage-Mode. Unbestritten ist, dass es in der Hauptstadt eine ausgedehnte Second-Hand-Kultur gibt, die sich nicht nur in einer großen Zahl an spezialisierten Läden zeigt, sondern auch in den unzähligen Flohmärkten. Um seine Garderobe dabei mit einem besonderen Einzelstück aufzurüsten sind diese die perfekte Anlaufstelle.
Einen besonderen Style, den man somit unweigerlich immer wieder mit Berlin verbindet, ist der Shabby Chic Look bzw. das Kombinieren von Stangenware mit einzelnen Vintage-Stücken.
Angesagte Haar-Trends
Und schließlich darf auch die Haarpracht beim Styling nicht außen vorgelassen werden. Was diesen Bereich betrifft, zeigt sich Berlin ebenfalls sehr divers und Individualität spielt hier eine große Rolle auf den Männerköpfen. Ein starkes Styling mit akkuraten Schnitten ist hier auf der einen Seite ebenso zu sehen wie der Trend zur Natürlichkeit mit längeren Haarpartien oder einer natürlichen Färbung und Looks wie frisch aus dem Bett gefallen.
Ähnliches gilt gewissermaßen auch für die Bartpracht. So findet man auf der Straße sowohl angesagte Styles als klares Bekenntnis zum Bart, als auch das genaue Gegenteil: Glattrasierte Wangen sind bei Männern ebenfalls wieder im Trend.
Simon